- Kirche

Hoffnung im Gepäck und in den Erinnerungen

Wie gerne denke ich zurück, wie beeindruckend es ist, freie Tage auf der Insel zu erleben.
Der Blick aufs Meer bis zum Horizont direkt in den Himmel hinein.
Ich könnte stundenlang auf das Meer blicken und die Weite genießen.
Ich spüre förmlich, wie die alltäglichen Sorgen in die Ferne schweifen und es in mir leichter wird.

„Wenn man ans Meer kommt... soll man zu schweigen beginnen... und aufhören zu sollen und nichts mehr wollen ...nur Meer“, schreibt Erich Fried.
Es sind die seltenen glücklichen Momente, in denen mir das gelingt.

Ich kenne auch die andere Seite:
Ich sehe wie die Sonne so langsam untergeht – herrlich anzusehen
und meine Gedanken sind schon mit dem nächsten Tag beschäftigt:
ein schwieriges Gespräch, das mir Angst macht,
eine Zoomsitzung, die sich wahrscheinlich wieder in die Länge zieht,
Aufgaben, die unbedingt noch zu erledigen sind
…was hilft mir da der schönste Sonnenuntergang?

Leben ist nicht nur Sonnenaufgang,
ist nicht nur Weite,
ist nicht nur perfektes Glück
– Leben ist und bleibt bruchstückhaft.

Aber ich glaube und vertraue darauf, wie es in einem wunderschönen Lied heißt:
„So wie die Nacht flieht vor dem Morgen“ – wird es einen neuen Morgen geben.

Hoffnung im Gepäck und in den Erinnerungen
Foto:Ursula Lauenstein

„Wenn man ans Meer kommt... soll man zu schweigen beginnen... und aufhören zu sollen und nichts mehr wollen ...nur Meer“

Das Schöne tut meiner Seele gut und bringt sie zum Glänzen,
die Erinnerungen lassen mich innerlich aufleuchten.
Und Dankbarkeit für diese Erinnerungen schärft unsere Sinne
für alle noch kommenden schönen Momente.

Ostern ist das Versprechen, dass letztlich das Licht über die Nacht siegt.
Es gibt sie:
die Freude im Leid,
die Liebe in der Not,
die Hoffnung in der Dunkelheit,
den Trost in der Trauer,
die Sonne, die wieder aufgeht.

Mit dieser Hoffnung im Gepäck sind wir jeden Tag aufs Neue eingeladen,
den inneren Fokus auf das Wesentliche einzustellen
und die guten Erfahrungen in uns wachzuhalten:

Erinnerung in Hoffnung und Zukunft zu verwandeln.

©Petra Focke