- Kfd vor Ort

Lichtblicke 23. Dezember

Foto: Ulla Lauenstein

Im Dunkeln beginnt neues Leben

Das Jahr beginnt bei uns im Winter – ob Kalenderjahr oder Kirchenjahr:
In jedem Fall liegt der Anfang im Winter, in der dunkelsten Zeit des Jahres.
Liegen vielleicht Anfänge immer im Dunkel, im Verborgenen, im von außen Unsichtbaren?
Der Winter ist auch für uns Menschen, Zeit für Ruhe, zum Innehalten, In-sich-gehen und Erkennen des Verborgenen, des Neuen im Dunkel, der Geburt in der Nacht.

Im Dunkel, im Übergang, im Nebelösen, fast im Geheimen,
da beginnt das neue Jahr und das neue Leben:
die Geburt des Kindes an Weihnachten, des ‚Lichtes der Welt’.

Weihnachten – das göttliche Kind will in uns geboren werden!
In der dunkelsten Zeit begehen wir die Geburt des Lichtträgers.
Auch unser eigenes Leben geschah im Dunkel des Mutterleibes – bevor wir das ‚Licht der Welt’ erblickten. Ebenso wie in der Heiligen Nacht feiern wir in der Osternacht, die Leben spendende Kraft Gottes, neues Leben entsteht!
Die beiden Dreh- und Angelpunkte unseres Glaubens feiern wir in der Dunkelheit der Nacht.

Weihnachten heißt nicht, die Dunkelheit, das Belastende, das Störende, die Sorgen und Nöte auszublenden. Weihnachten geschieht mitten in der Brüchigkeit unserer menschlichen Beziehungen, in den Gegensätzen von Arm und Reich, in der Bedrohung durch Katastrophen und Gewalt, in den angespannten Situationen, in den hell erleuchteten Häusern, inmitten unseres Alltags feiern wir die Menschwerdung Gottes.
Neues Leben beginnt, Neues kann werden – und ich kann damit heute anfangen.

©Petra Focke

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