- Erwerbsarbeit

„Zurück in die Zukunft – Zurück in alte Rollenmuster?“

Foto: Oldenburger Delegierte: Ulrike kl. Hillmann, Jutta Arkenberg, Ursula Junker-Schlarmann

Frühjahrestagung des Ständigen Ausschuss Frauen und Erwerbsarbeit in Vechta

Angesichts des Erstarkens traditioneller Rollenmuster und konservativer Geschlechterstereotype hat der Ständige Ausschuss Frauen und Erwerbsarbeit das Thema „Zurück in die Zukunft – Zurück in alte Rollenmuster?“ in den Mittelpunkt seiner Frühjahrstagung gestellt, die vom 13. bis 15. März in Vechta stattfand. In den Diskussionen ging es unter dieser Fragestellung nicht nur um die Knotenpunkte in den Erwerbsbiografien von Frauen, sondern vor allem auch um die antifeministischen und demokratiegefährdenden Haltungen rechtspopulistischer Gruppierungen und Parteien.

„Zurück in die Zukunft – Zurück in alte Rollenmuster?“
Foto:Beate Behrendt-Weiß

Haben alte Rollenbilder heute ein Comeback?

Für den Studienteil der Frühjahrestagung hatte der Ständige Ausschuss die Wissenschaftlerin Dr. Laura Naegele als Referentin gewinnen können. Die Soziologin und Medienwissenschaftlerin, die an der Universität Vechta z Thema Arbeit im Lebensverlauf forscht, stellte folgende zentrale Frage in den Fokus ihrer Ausführungen: ‚Haben die alten Geschlechterstereotype tatsächlich überwunden und sind auf dem Weg zu einem universellen Erwerbsmodell oder lässt sich vielmehr ein Rückschritt in alte Rollenmuster feststellen?“ Der Beantwortung dieser Frage schickte Naegele als Definition voraus: „Geschlechterstereotype sind kognitive Strukturen, die sozial geteiltes Wissen über die charakteristischen Merkmale von Frauen und Männern enthalten.“ Sie charakterisieren eine Personengruppe durch beschreibende und wertende Anteile. Geschlechterstereotype beinhalten zum einen traditionelle Annahmen darüber, wie Frauen und Männer sind, über ihre Eigenschaften und ihr Verhalten (beschreibend). Zum anderen basieren sie auf traditionelle Annahmen darüber, wie Frauen und Männer sein sollen und wie sie sich verhalten sollen (wertend). Geschlechterrollen sind normativ bedingt, d.h. sie sind (von jemandem) festgelegt und damit veränderbar. Dennoch halten sich Geschlechterstereotype meist hartnäckig. Als Beispiel für das weibliche Rollenbild der 1950er Jahre zeigte die Referentin den Dr.-Oetker-Werbefilm „Pudding&Backin“. Danach warn die entscheidenden Fragen im Leben einer Frau: „Was ziehe ich an?“ und „Was koche ich (für den Mann)?“
Für die Delegierten waren die Ausführungen Bestätigung ihres oft schon Jahrzehnte währenden Kampfes gegen diese Rollenbilder, in dem sie sich gerade in Zusammenschlüssen wie dem Ständigen Ausschuss gegenseitig stärken.

„Zurück in die Zukunft – Zurück in alte Rollenmuster?“

Wir müssen ganz genau hinsehen, klar sein und aufstehen!

Für die Delegierten waren die Ausführungen Bestätigung ihres oft schon Jahrzehnte währenden Kampfes gegen diese Rollenbilder, in dem sie sich gerade in Zusammenschlüssen wie dem Ständigen Ausschuss gegenseitig stärken.

„Zurück in die Zukunft – Zurück in alte Rollenmuster?“
v.li. Jutta Arkenberg (LV Oldenburg), Gisela Göllner-Kesting (kfd Bundesgeschäftsstelle), Ulrike kl. Hillmann(LV OLdenburg) Petra Löwenbrück (Bundessprecherin des Ständigen Ausschusses "Frauen und Erwerbsarbeit"), Ursula Junker-Schlarmann (LV Oldenburg)Foto:Beate Behrendt-Weiß
„Zurück in die Zukunft – Zurück in alte Rollenmuster?“
Teilnehmerinnen der kfd Frühjahrestagung im St Antonishaus VechtaFoto:Beate Behrendt-Weiß