- Kfd vor Ort

kfd fordert Suizidpraevention

Lebensschutz gewährleisten

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), die die Interessen von rund 350.000 Frauen vertritt, hat sich mit ihrer Positionierung Zwischen Recht auf Selbstbestimmung und Schutz des Lebens anlässlich der Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung des assistierten Suizids bereits im Jahr 2022 mit konkreten Forderungen an die Politik in die gesellschaftliche Debatte eingebracht. Die kfd sieht die politische Herausforderung darin, den Schutz des Lebens zu gewährleisten, ohne dadurch die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen zu begrenzen. In ihrer Bundesversammlung, die zwischen dem 08. und 10. Juni 2023 in Mainz stattfand, befasste sich die kfd darüber hinaus mit aktuellen Forschungsergebnissen zur Suizidprävention.

Die kfd Ortsgruppen im Landesverband Oldenburg geben ihre Forderungen in einem Brief an die Bundestagsmitglieder in ihrem Wahlkreis weiter.
Auch die Landesvorstitzende Ilse Nemann-Brak hat die Bundestagsmitglieder im Landesverband dazu aufgefordert!

kfd fordert Suizidpraevention
Foto:pixabay.com

Suiziden vorbeugen

Die kfd schreibt an die Bundestagsabgeordneten und fordert:
Bitte setzen auch Sie sich für folgende Anliegen ein:

• Ein Suizidpräventionsgesetz noch vor der gesetzlichen Regelung der Suizidbeihilfe, das die notwendigen Rahmenbedingungen für Angebote der Suizidprävention schafft
• Umfassende Aufklärung, Bildungsmaßnahmen und Kampagnen zur Enttabuisierung von Suizid, Sterben und Tod
• Den Ausbau niedrigschwelliger Angebote für Suizidgefährdete (Krisendienste, Beratung, Selbsthilfegruppen und deren Vernetzung)
• Menschenwürdige Lebensbedingungen und Unterstützungsangebote in suizidalen Krisen für alle, insbesondere für Arme, Alte, Beeinträchtigte und chronisch Kranke.
• Den Einsatz finanzieller Mittel und Methoden, um Suizide wirksam zu verhindern (Gebäudesicherung, Verhinderung von Schienensuiziden etc.)
• Die gezielte Fortbildung von Personen, die im Blick auf psychische Erkrankungen und die Früherkennung von Suizidgefährdeten präventiv tätig werden können (Hausärztinnen, Notfallseelsorgerinnen, Personen in Krankenhäusern, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen, Bildungseinrichtungen u. a.)
• Programme für Risikogruppen (vorbelastete Familien, an Depression Leidende, Einsame)
• Wirksame Maßnahmen gegen Altersdiskriminierung, um Suiziden vorzubeugen.
• Nachsorgeprogramme für Menschen nach Suizidversuchen
• Den flächendeckenden Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung
• Den Ausbau (inklusive der Bereitstellung finanzieller Mittel) einer nachhaltigen Forschung zur Suizidprävention und Therapie suizidgefährdeter Menschen
• Bei allen Maßnahmen eine geschlechtersensibel differenzierte Wahrnehmung der Situation

Das Positionspapier „Zwischen Recht auf Selbstbestimmung und Schutz des Lebens – Positionierung der kfd anlässlich der Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung des assistierten Suizids in Deutschland“ und weitere Materialien zum Thema sind über folgenden Link auf der Homepage der kfd abrufbar: www.kfd.de/assistierter-suizid/

Suiziden vorzubeugen ist aus unserer Sicht das Gebot der Stunde, damit zukünftig deutlich weniger Menschen überhaupt den Suizid als Ausweg aus einer als unerträglich empfundenen Situation wählen oder Beihilfe dazu in Anspruch nehmen müssen. Dass jährlich 9000 Menschen durch Suizide zu Tode kommen und mittelbar mehr als 100.000 Menschen darunter leiden, ist eine dramatische Situation in unserer Gesellschaft, die wir nicht weiter tatenlos hinnehmen wollen. Durch Suizid sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Drogen, Mord und HIV zusammengenommen.

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