- Kirche
Kreuzesstille …Warum hast DU mich verlassen?
Einsamkeit hat sich im Leben vieler Menschen auf eine ganz eigene Weise eingeschlichen.
Es sind oft leise, aber immer dunkle Töne der Einsamkeit, die sich in mein Bewusstsein einschleichen.
Da tönt das Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden,
da meldet sich schleichend die Angst, vor dem Wochenende,
an dem wieder das unerträgliche Gefühl pulsiert, dass einem die Decke auf den Kopf fällt.
„Einsam und verlassen“, diese beiden Worte, die in unserer Sprache oft gemeinsam gebraucht werden, drücken eine Urangst des Menschen aus.
Wir brauchen einander,
von Geburt bis zum Tod,
wir brauchen Gemeinschaft,
um zu leben und zu überleben.
Wer immer alleine sein muss, der fühlt sich sehr bald wirklich „einsam und verlassen“.
...es endet nicht am Kreuz!
Verspottet, verhöhnt – von allen verlassen, von Gott verlassen, stirbt Jesus am Kreuz.
Er erleidet in seinem Menschsein freiwillig und für uns die letzte Einsamkeit der Gottverlassenheit.
Aber - selbst in dieser einsamen Stunde, in der Erfahrung der Gottverlassenheit des Karfreitags, vertraut er noch auf Gott. Er legt sein Leben in die Hände Gottes, des Vaters, und er denkt auch noch im Sterben an die Menschen, die er liebt. Er sorgt für seine Mutter, indem er ihr Johannes als Sohn gibt.
Die Geschichte mit Jesus endet nicht am Kreuz.
Aus den dunklen Tönen der Einsamkeit,
erklingt in wenigen Tagen die Melodie,
die zum Aufbruch, zum Neuanfang,
zur Auferstehung einlädt.
Aufstehen in ein neues Leben, ein Neuanfang!
©Petra Focke