- Kirche
Es liegt was in der Luft
„Es liegt was in der Luft“ sagen wir, wenn etwas noch nicht konkret zu erkennen ist, sich aber andeutet.
Ein Gewitter ist spürbar …manchmal auch ein Stimmungsgewitter, was sich andeutet.
Oder – es braut sich etwas zusammen, dass schon spürbar ist.
Auch Jesus wird gespürt haben, dass etwas in der Luft liegt:
der jubelnde Empfang mit Palmen und Rufen, der gefeierte Einzug in Jerusalem, das Abschiedsmahl –
den Tod vor Augen …all das deutete sich schon an.
Es lag etwas in der Luft …
Im wahrsten Sinne des Wortes liegt jetzt auch etwas in der Luft:
Ich spüre es, wenn ich unterwegs bin, beim Einkaufen, beim Spaziergengehen, bei Begegnungen:
Man weicht sich aus, wenn man sich im Gang begegnet,
man meidet Regale, an denen schon jemand steht,
ich suche Abstand statt Nähe.
Irgendwie ist uns die Leichtigkeit verlorengegangen durch die unsichtbare Bedrohung,
die durch das Coronavirus in der Luft liegt.
Sicherlich – gerade jetzt zum Schutz angebracht, Nähe und Dichte sind nicht ratsam!
Frühling liegt jetzt in der Luft
Aber – Frühling liegt jetzt auch in der Luft!
Der Frühling ist die Zeit von Anfang und Neubeginn und dieser Neuanfang berührt uns meistens ganz besonders.
Wir erleben es, wenn wir ein neugeborenes Kind ansehen, das zarte Grün der Blätter, die ersten Blüten.
Die Natur macht es uns vor und sie zeigt uns den ewigen Kreislauf des Lebens, den fortwährenden Wechsel von Hell und Dunkel, von Sonne und Regen, Wärme und Kälte, Ende und Neuanfang!
Wir spüren die Kraft, den Wachstum, Entfaltung und Veränderung – all das liegt in der Luft, ist sichtbar in der Natur.
Achten wir auf die ersten Blüten, auf das erste zarte Grün, auf die Knospen, die nur darauf warten,
dass die Zeit zum Aufbrechen kommt und auf alle anderen Anzeichen des neuen Lebens,
all das sind die zarten Zeichen, die uns die Hoffnung schon am Horizont unseres Alltags malen.
©Petra Focke