- Kirche

Sensibel sein für das Schöne

Ein Ausspruch von einer Kollegin ist immer:
„Das müssen wir aber noch schön machen!“
Aber – was ist eigentlich genau ‚schön‘ oder was ist ‚Schönheit‘?

Schönheit kann ich überall entdecken:
sei es in einem wunderschönen Sonnenuntergang,
einer Blüte auf meinem Balkon
oder in einem traumhaften Spaziergang.

Wirklich Schönes lässt mich innehalten und staunen
und ich vergesse einen Augenblick alles um uns herum.
Und etwas schön finden,
heißt intensiv schauen und ganz in diesem Moment sein, einfach genießen.

Ich glaube, es ist wichtig,
sensibel zu werden für die Schönheit der Welt und des eigenen Lebens.
Das Schwere, die Ungereimtheiten im eigenen Leben und in der Welt bleiben bestehen,
die können wir nicht ‚schönreden‘.

Sensibel sein für das Schöne
Foto:Ursula Lauenstein

„Das müssen wir aber noch schön machen!“

Wer sensibel und achtsam ist für Momente des Schönen,
geht anders mit der Welt und den Mitmenschen um.

Wenn ich Schönes bewusst erlebe, fühle ich eine tiefe Dankbarkeit:
Was für ein Geschenk, was für ein Glück,
das erleben und genießen zu können.

Es gibt so vieles anderes, viele Brüche und dennoch,
ich kann und darf das Schöne erleben,
ein Leben mit Brüchen ist auch ein schönes Leben – Danke!

Das "broken Halleluja" von Leonard Cohen singt davon
– lassen wir uns von diesem Klangteppich der Hoffnung anstecken
und immer wieder das Schöne in aller Brüchigkeit entdecken.

Und – das nächste Mal,
wenn meine Kollegin wieder mal etwas ‚schön machen will‘ –
schaue ich genauer hin und freue mich an ihren Fertigkeiten:
Schön, dass es sie gibt!

©Petra Focke