- Kirche
Tag der Junia 2021
12 Frauen. 12 Orte. 12 Predigten.
Zum zweiten Mal rief die kfd zum bundesweiten Predigerinnentag am 17. Mai 2021 auf.
Am Tag der Apostelin Junia (17. Mai) geht die kfd mit ihrer Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche wieder dorthin, wo es an Gleichberechtigung bislang fehlt:
In die katholischen Kirchen.
12 Frauen, die als Geistliche Leiterinnen oder Begleiterinnen in der kfd aktiv sind,
haben am oder um den 17. Mai 2021 an 12 Orten bundesweit gepredigt.
Dr. Margret Nemann predigt für die kfd im Landesverband Oldenburg
Im Landesverband Oldenburg war Dr. Margret Nemann eine dieser 12 Predigerinnen:
"Mir ist es ein Anliegen, dass Frauen das Wort Gottes in und außerhalb des Gottesdienstes verkündigen können."
Witterungsbedingt fand die Frauenliturgie in der Propsteikirche statt. Mit über 90 Frauen war die Vechtaer Kirche -den Hygienevorschriften folgend - voll besetzt.
Margret Nemann machte ihre Verkündigung an ihrer persönlihen Berufsbiographie fest:
"Ich habe immer gern in der Kirche gearbeitet, das heißt nicht, dass ich blauäugig und unrealistisch bin. Hier bin ich Menschen begegnet, die mit mir ihren Glauben geteilt haben," so beschrieb sie ihre positiven Erfahrungen.
"Doch das, was der Kirche schadet, ist der Klerikalismus, der Macht festhält und wo nur einige wenige über das, was passieren darf, zu bestimmen haben."
Nach ihrer Predigt erhielt Nemann zustimmenden Applaus.
Die Frauen formulierten anschließend in den persönlichen Bitten die Sorge und den Frust in ihrer Kirche, die symbolisch auf den Altar gelegt wurden.
Dr. Ulrike Kehrer von der Katholischen Akademie in Stapelfeld gestaltete durch ihre Musik in berührender Weise den Frauengottesdienst mit.
Gebet von Teresa v. Avila
"Herr meiner Seele!
Als Du noch in dieser Welt wandeltest,
hast Du den Frauen immer Deine besondere Zuneigung bewiesen.
Fandest Du doch in ihnen nicht weniger Liebe und mehr Glauben als bei den Männern.
Die Welt irrt, wenn sie von uns verlangt, daß wir nicht öffentlich für Dich wirken dürfen,
noch Wahrheiten aussprechen, um derentwillen wir im Geheimen weinen,
und daß Du, Herr, unsere gerechten Bitten nicht erhören würdest.
Ich glaube das nicht, Herr, denn ich kenne Deine Güte und Gerechtigkeit,
der Du kein Richter bist wie die Richter dieser Welt,
die Kinder Adams; kurz, nichts als Männer, die meinen,
jede gute Fähigkeit bei einer Frau verdächtigen zu müssen.
Aber es wird die Zeit kommen, da man starke
und zu allem Guten begabte Geister nicht mehr zurückstößt, nur weil es Frauen sind."
(Kirchenlehrerin Teresa von Avila, 1515 bis 1582)