- Kirche
Wachsen ist still
Wie wahr sind diese Worte: Wachsen ist still. Ja, die ersten zarten Blätterknospen, wie wunderbar sind sie anzusehen. Jeden Tag sehe ich an den Spitzen der sonst noch kahlen Zweige ein wenig mehr von diesen kleinen Knospen, die an manchen Stellen aufbrechen. Still und lautlos sind sie gewachsen, wie über Nacht, unaufhaltsam.
Ich gehe durch den Wald und freue mich an diesem Sprießen und Neuwerden. Weidekätzchen, die ersten Frühlingsboten sind am Wegrand zu sehen und ich kann nur staunen über die flaumigen gelben Blüten und die aufbrechenden grünen Blätter.
Leben will leben
Und wieder fällt mir ein:
Alles, was in der Natur wächst, beginnt unauffällig klein und sanft, aber irgendwie doch entschlossen und kraftvoll.
Leben will leben, zu nichts anderem ist es gemacht. Und zugleich wächst alles, was wächst, still. Ohne jedes Geräusch, still und lautlos, langsam und beharrlich.
Dieses Wachsen steht für mich für das Leben, für die Hoffnung und für den Glauben.
Eben für die Dinge, die sich aus zarten, unscheinbaren Anfängen erst entwickeln müssen.
Und so möge auch unsere Zuversicht wachsen, das wünsche ich uns allen.
©Petra Focke