- Kirche

Die Stille ist der Arbeitsplatz Gottes

In diesen Tagen bin ich über einen wunderbaren Ausspruch gestolpert:
Die Stille ist der Arbeitsplatz Gottes.
Ist das nicht genial? Die Stille ist der Arbeitsplatz Gottes.

Die Sache mit der Stille ist nicht immer so ganz eindeutig. Die einen mögen und genießen sie, ja sie sehnen sich regelrecht danach. Die anderen meiden sie, manche fürchten sie sogar und halten sie kaum aus. Gerade in dieser pandemischen Zeit müssen viele Menschen mehr Stille ertragen als ihnen lieb zu sein scheint. Je unruhiger wir aber sind, umso schwerer ertragen wir Stille und Schweigen.

Aber Stille ist nicht einfach Schweigen, sondern auch Ruhe. Ich brauche Orte, wo ich äußerlich still werden kann: ein ausgedehnter Spaziergang, die Viertelstunde vor einem Gottesdienst, eine einsame Bank mit Blick in die Weite oder einfach auf dem Sofa sitzen und still werden.

Stille, das ist Zeit, in der ich nicht spreche, sondern in der ich höre, hinhöre oder auch zuhöre.
Und das bedeutet für mich zuerst mal:
aufhören, auf mich hören – was sich in mir alles regt.

Je mehr ich diesem Schweigen zuhöre, bin ich in Berührung mit mir selbst.

Die Stille ist der Arbeitsplatz Gottes
Foto:Ursula Lauenstein

Die Stille ist der Arbeitsplatz Gottes.

Wenn man mit sich selbst zur Ruhe kommt,
wenn auch die immer wiederkehrenden Stimmen in mir schweigen,
wenn es still in einem wird,

dann sieht man die Welt und das Leben mit anderen Augen.
Und noch etwas:

Ich vermag auch besser auf Gott zu hören,
auf sein Wort,
auf seine Klopfzeichen,
auf seine leise Stimme in mir.

Ja - wenn Gott hörbar werden soll, braucht es die Stille, davon bin ich überzeugt.

Am Beginn des Tages einen kleinen Moment zur Ruhe kommen.
Oder mitten am Tag eine kleine Unterbrechung suchen.

Da, wo ich gerade bin, einen Augenblick Stille genießen!
Wie schön der Ausspruch: Die Stille ist der Arbeitsplatz Gottes!

©Petra Focke

Vorheriger Beitrag

Wachsen ist still

Nächster Beitrag

Lachen ist ansteckend …