- Kirche
Das Leben ist eine Reise voller Träume und Sehnsüchte …
„Alles beginnt mit der Sehnsucht“ – Nelly Sachs, eine Dichterin jüdischen Glaubens, die durch rechtzeitige Flucht aus Deutschland nach Schweden den Holocaust hat überleben können, hat diesen Satz geprägt.
Das Leben ist eine große Reise voller Träume und Sehnsüchte.
Wer trägt nicht schon lange den Wunsch in sich, einmal Grenzen zu überschreiten, neue Türen aufzustoßen?
Wer träumt nicht davon, endlich einmal irgendwo wirklich anzukommen, damit die rastlose Suche nach dem Glück ein Ende hat?
Wer sehnt sich nicht danach, einen Ausweg aus der Schneller-Höher-Weiter-Spirale zu finden?
Aller Anfang beginnt mit der Sehnsucht.
Wo jemand neu, ganz und wesentlich werden möchte, ist Sehnsucht im Spiel.
Diese Sehnsucht ist für uns manchmal nicht fassbar, nicht greifbar, sie hat kein Ortschild und keinen Namen.
Es ist die Sehnsucht nach dem Andren, die Vorstellung von gelingendem, erfülltem Leben.
Aller Anfang beginnt mit der Sehnsucht.
Ich beschreibe diese Sehnsucht oft als ‚spirituellen Hunger‘, ein Fragen, ein Ahnen, eine Sehnsucht, dass es doch mehr geben muss als es uns manchmal in dieser Gesellschaft versprochen wird.
Wer sehnsüchtig ist, der spürt den Hunger in sich, dass es etwas gibt, das über seine eigene, manchmal so begrenzte Wirklichkeit hinausreicht.
Das es etwas geben mag, geben muss, das mehr ist, als diese Welt bieten kann.
Und diese Sehnsucht treibt uns um und führt uns manchmal auf die seltsamsten Wege – immer auf der Suche.
Letztlich geht es darum,
eine persönliche Lebensentscheidung zu treffen
und dann sein Leben zu gehen,
so zu sein, zu leben und zu gehen,
damit es eine Reise in die Sehnsucht wird.
©Petra Focke